„Bin ich dem, was da auf mich zukommt, physisch gewachsen?
Was, wenn das Wetter in den Bergen plötzlich umschlägt?
Finde ich in der Kälte und inmitten der Schneelandschaft überhaupt in den Schlaf?
Diese und ähnliche Gedanken begleiteten mich in der Nacht vor meiner Biwak-Tour in den Pitztaler Bergen.
Ein derartiges Abenteuer wie Biwakieren in den Bergen und auf Schnee hatte ich noch nie erlebt. Eines aber war mir von vornherein klar: Es gilt, manchmal an seine Grenzen zu kommen. Es gilt, den inneren Schweinehund nicht nur zu überwinden, sondern ihn frech und herausfordernd anzugrinsen. Und das tat ich. Und es hat sich gelohnt.
„Ich grinste den inneren Schweinehund herausfordernd an.”
Auf einen schweißtreibenden Aufstieg mit atemberaubenden Ausblicken auf die Pitztaler Gletscherwelt sowie der Besichtigung von riesigen Gletscherspalten folgte die Ankunft in unser Nachtlager. Nach einem Abendessen, das den Magen jubeln ließ, kamen wir zur Ruhe.
Was ich dann in den weiteren Stunden erlebte, lässt sich schwer in Worte fassen: Meine Augen erblickten einen Sternenhimmel, wie ich ihn bis dahin noch nicht kannte, meine Ohren vernahmen lediglich meinen Atem und die wenigen Geräusche, die die Natur erschafft. Mein Bauch war damit beschäftigt, die sich anbahnenden Gefühle zu verarbeiten. Mein Kopf versuchte, sich das Erlebnis mit all seinen Facetten für immer einzuprägen. Die Biwak-Tour hat etwas in mir ausgelöst - die Gedanken an die Expedition nehme ich oft mit in den Alltag.“